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Ein Sonntag in Kleve

Am 29. August war es wieder soweit. Die Nötten-HOFE, zumindest Fragmente davon (Schüppe und die Familie des Hauptmanns), sowie Teile des Vorstands und unser König und seine Königin hatten sich nach Kleve aufgemacht. Alle zwei Jahre pflegen wir diese Freundschaft mit einer aktiven Teilnahme an dem Schützenfest-Sonntag. Um 14.00 Uhr trafen wir uns bei unserem neuen Hofesmitglied Theo Kehren, um uns unsere Schützenfestkleidung anzulegen. Zeitgleich dazu gab es etwas zu trinken und den Formel-1 Start von Michael Schumacher im Fernsehen.
Danach fuhren wir mit unseren Autos zum Festplatz, um in der vereinseigenen Gaststätte Kaffe und Brötchen zur Stärkung zu erhalten. Parallel wurde der neu ausgebaute Saal bestaunt sowie die Schiess- und Kegelbahn.
Dann wurde vor der Gaststätte angetreten und wir machten uns auf die 5,2 Kilometer lange Strecke auf. Hier muss angemerkt werden, dass der Marschweg von Hunderten von Zuschauern gesäumt ist. Es ist ein schönes Gefühl, von so vielen Menschen freudig begrüsst zu werden. Ja, es erscheint fast so, als hätten sie alle das ganze Jahr auf diese Veranstaltung gewartet. Die Begeisterung der Zuschauer reichte von : „Schau mal, das sind die Soester“, bis hin zu „ Bravo, sehr schön anzuschauen“. Vom Festplatz ging es direkt zur grossen Wiese, auf der das traditionelle Fahnenschwenken stattfand. Neben Ehrungen für Jubilare wurden verdiente Schützen ausgezeichnet und der Soester Bürgerschützen-Verein als Gastverein begrüsst.
Zum Ende des Weges wartete das Königspaar der Klever Schützen auf die obligatorische Parade, bei der wir uns genauso zackig wie in unserer Heimat präsentierten. Am Festplatz angekommen, waren wir durstig und hungrig. Diese Probleme wurden aber sowohl von Hanjo als auch von Schüppe sofort gelöst.
Um 19.00 verabschiedeten wir uns von unseren Gästen, da meine Kinder am anderen Morgen wieder in die Schule mussten. Als wir dann um 22.00 Uhr wieder zu Hause waren, zeigten unsere Körper Müdigkeit, aber in unseren Gesichtern spiegelte sich das schöne Tageserlebnis wieder.
Dirk Brüninghaus  

Krönungsball und Proklamation beim Kellener Schützenverein

Nach dem „Schüppe“ Wilhelm Schellin und ich letztes Jahr beim Kellener Adlerschießen dabei waren, wollten wir uns dieses Jahr den Krönungsball und die Proklamation am Dienstagabend 31. August nicht entgehen lassen.
Um 17,30 Uhr fuhren wir zwei Neumitglieder des Kellener Schützenvereins mit unseren Damen Sabine und Doris nach Kleve-Kellen. Auf Wunsch des Präsidenten Rolf Winkels aber in BSV Uniform. Nahe der Kirmes fanden wir einen Parkplatz und marschierten quer über den Rummelplatz zum Schützenzelt. Wie jedes Mal zogen unsere Uniformen die Blicke der Kirmesbesucher auf sich: „ Guck mal die Soester sind schon wieder da, es waren doch erst Sonntag welche hier! Waren die Gestern auch da? usw.“ Pünktlich um 19 Uhr betraten wir zum Krönungsball das Zelt und wurden wieder einmal herzlich von unseren Kellener Gastgebern empfangen. Am eigens für uns reservierten Ehrentisch direkt am Hofstaatstisch oder wie man in Kellen sagt „dem Trohn“, der in der Regel aus 20 bis 24 Paaren besteht, mit besten Aussichten auf das Geschehen und Treiben im Festzelt. Unter den Klängen des Musikvereins „Schwanenklänge Kellen e.V.“ zogen schon bald die Fahnen, das scheidende- und das neue Königspaar mit ihrem großen Trohngefolge, in das Zelt ein. Nach dem alle ihre Plätze gefunden hatten war es Zeit für erste Gespräche, immer mal wieder gesellten sich einige Kellener an unseren Tisch, oder man selbst blieb wieder mal an der Theke hängen. Dann wurden die Ehrungen vollzogen. Als erstes wurden die Königspaare der zwei anderen Kellener Schützenvereine geehrt und mit Blumen bedacht. Danach überreichte die scheidende Königin die Ehrennadeln für 50 jährige Mitgliedschaft und abschließend bekamen die Vereinsmeister ihre Hirschfänger überreicht. Punkt 21 Uhr Unruhe machte sich breit, Uniformen wurden komplettiert, Tusch der Musikkapelle, eine Ehrenformation von Offizieren holten auf Geheiß des Präsidenten die beiden Königspaare auf die Tanzfläche. Ähnlich wie bei uns doch ohne Hofstaat wurde die Proklamation vollzogen. 
Auf die Frage wo denn der alte Trohn ist? Erhielten wir die Antwort den gibt es nicht mehr. Es ist in Kellen so das der Trohn nur am Schützenfestdienstag zusammen kommt. Nachmittags trifft man sich zum Kaffee und zum Gruppenfoto, dann kommt der Gang durch die Straßen zum Zelt wo der Königsball statt findet. Nur einmal noch im Oktober werden sie sich zu einem Fest treffen mit Schützenfestabrechnung, und der offizielle Teil des Trohns ist beendet.
Doch nun weiter im Ablauf des Abends. Nach dem die Proklamation vollzogen ist dürfen die Gastvereine ihre Abordnungen auf die Tanzfläche schicken. Fein in Reih und Glied standen so auch Schüppe und ich mit unserem Blumengebinde gegenüber des neuen Königspaars. Jetzt wurde uns auch bewusst warum wir in Uniform erscheinen sollten. Jeder der Vertreter konnte nun mit Mikrofon einige Worte an den Verein und an das Königspaar richten. Wer mich kennt weiß was in mir vor ging bis ich an die Reihe kam. Aber in Kellen scheint alles anders zu sein, denn meine Ansprache ging ohne Stocken von statten, so dass ich den BSV ganz gut vertreten habe. Die ganze Proklamation dauerte gerade eine halbe Stunde und Königspaar und Trohn konnten ungestört das Tanzbein schwingen. Auch wir entledigten uns wieder den weißen Handschuhen und Zylinder und feierten mit. 
Zur vorgerückten Stunde konnte ich dank eines vorhandenen Aufnahmeantrages unseren lieben Freund und Förderer der Verbindung Kellener Schützenverein und BSV Soest Theo Kehren mit einem dreifachen Horrido in die Nötten-HOFE des BSV aufnehmen. Die Freundschaft zwischen den zwei Vereinen festigt sich von mal zu mal.
Zwei Uhr dreißig waren wir müde aber glücklich in Soest, und dann Bett.

Dirk Hülsemann